top of page

Nach 5 Tagen: ZDF berichtet kritisch

Nach den Reaktionen auf die Münchener Demo #GemeinsamGegenRechts hat das ZDF-Morgenmagazin fünf Tage später einen kritischen Bericht ausgestrahlt. Die Veranstaltung habe auch "Unmut" ausgelöst.



Das ZDF hat am vergangenen Freitag die Kritik an der Münchner Demo #GemeinsamGegenRechts aufgenommen – immerhin, nach fünf Tagen.[1] Denkfabrik R21 hatte hierzu berichtet.[2] Es habe ein starkes Signal gegeben, in das sich "in der Rückschau Zwischentöne mischen, weil es auf der Bühne nicht nur gegen AfD, sondern auch gegen Union und Ampelpolitik ging", heißt es in dem zweieinhalbminütigen Beitrag.


"Unmut über solche Rundumschläge in der Woche danach – bei den Parteien und vielen, die selbst mitdemonstriert haben." (ZDF-Moma)

Den Hauptkritikpunkt problematisiert der Beitrag dagegen leider nicht, nämlich die anti-demokratischen und diffamierenden Äußerungen Lisa Poettingers im Vorfeld der Demo ("Was wollen CSU-Politiker:innen vor Ort? Als Versammlungsleiterin kann ich sagen, dass ich gar keinen Bock auf Rechte jeglicher Couleur habe!").[3] Kritisiert wird Poettinger im ZDF lediglich dafür, dass sie eine "Kriminalisierung der Seenotrettung" durch die Ampel anprangert und daran zweifelt, wie ernst die CSU die "Brandmauer nach rechts" nimmt.


Klar wird in dem ZDF-Beitrag aber, dass eine linksextremistische Vereinnahmung von breiten, zivilgesellschaftlich initiierten Demonstrationen ein Problem ist. So stellt der Politologe Wolfgang Merkel fest, dass parteipolitische Parolen den gesellschaftlichen Protest schwächen. Und auch der Münchner Oberbürgermeister spricht sich aus für eine geschlossene Allianz gegen rechts, ohne politische Instrumentalisierung. Damit wurde die Kritik an der Berichterstattung über die Demonstration vom ZDF durchaus adressiert, wenn auch zeitlich stark verzögert.


 

[1] ZDF-Morgenmagazin vom 26. Januar 2024



[3] X-Beitrag von Lisa Poettinger vom 19. Januar 2024




Comments


Verpassen Sie keinen Blogeintrag.

Vielen Dank! Sie lesen von uns. Ihr Team von R21.

R21 – Initiative für einen besseren ÖRR

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist eine Errungenschaft, die wir wertschätzen und erhalten wollen. Aber die Klagen über tendenziöse Berichterstattung, über handwerkliche Mängel, über „links-grüne“ Meinungsdominanz nehmen stetig zu. Ebenso wachsen die Zweifel, wie ernst der ÖRR das Ausgewogenheitsgebot seines Programmauftrags nimmt, wenn bei nahezu allen politischen Konfliktthemen, insbesondere bei Klima, Energie, Migration und Identitätspolitik einseitige Narrative verbreitet werden. Die Denkfabrik R21 will mit ihrer „Initiative für einen besseren ÖRR“ sicherstellen, dass das Ausgewogenheitsgebot befolgt und professionelle journalistische Standards eingehalten werden.

Unter dem Dach dieser Initiative werden zunächst zwei Projekte realisiert: Erstens erfolgt in einem ÖRR-Blog eine systematische Analyse der täglichen politischen Berichterstattung des ÖRR insbesondere zu den oben genannten Kofliktthemen. Einseitige und/oder sachlich falsche Berichte werden wir regelmäßig dokumentieren. Diese Befunde werden darüber hinaus in einem Newsletter „Denkzettel ÖRR“ monatlich zusammengefasst und bewertet. Darauf aufbauend erfolgt zweitens eine längerfristig angelegte Studie, die sich dem Thema „Framing im ÖRR“ widmet.

Der Fokus der Beobachtung liegt dabei auf einem festen Sample reichweitenstarker Nachrichtenformate aus ARD (Tagesschau/Tagesthemen), ZDF (Heute/Heute Journal), Deutschlandfunk (Informationen am Morgen/Mittag/Abend) und dem Jugendformat Funk (u.a. Podcast „Die Woche“). Hinweise und Beschwerden über die Berichterstattung auch aus anderen Sendeformaten nehmen wir gerne unter der E-Mailadresse redaktion@denkfabrik-r21.de entgegen.

bottom of page